"Wir nehmen den Faden auf"
Julian Anselm ist neuer Schulleiter am RWB. Das RWB kennt ihn bereits als ehemaligen stellvertretenden Schulleiter.
Seit Mitte Januar 2024 ist es nun offiziell: Julian Anselm ist neuer Schulleiter am Robert-Wetzlar-Berufskolleg. Nachdem Julian Anselm seit viereinhalb Jahren stellvertretender Schulleiter war, bekleidete er, nach dem Ausscheiden von Birgit Hufnagel, seit Ende Juni 2023 die Schulleiterstelle kommissarisch. In einem Interview mit ihm wird seine Erleichterung über den formalen Abschluss des Verfahrens und die damit verbundene Freude in die Fußstapfen seiner ehemaligen Amtskollegin treten zu dürfen, deutlich sichtbar. „Nun, wo es endlich offiziell ist, fühlt es sich besser und auch richtiger an“, sagte er zufrieden, „ich freue mich auf die neuen Aufgaben und Herausforderungen.“ Schon in der Position des stellvertretenden Schulleiters habe Julian Anselm die Zusammenarbeit mit der ehemaligen Schulleiterin Birgit Hufnagel unglaublich viel Spaß gemacht und er es sehr geschätzt, dass sie ihn immer eingebunden habe. Er gibt an, überaus gern zu gestalten und Verantwortung zu übernehmen. Dies jedoch seien nicht die einzigen Gründe, weshalb er den Schritt, sich als Schulleiter zu bewerben, gewagt habe. Auch die Tatsache, dass er ein sehr engagiertes Kollegium um sich herum habe, zu dem er eine gute Beziehung pflege, motivierten ihn, das Zepter selbst in die Hand zu nehmen. Schon seit Schuljahresbeginn sind für Julian Anselm in seiner doppelten Rolle als stellvertretender Schulleiter und kommissarischer Schulleiter die Veränderungen spürbar: im Rahmen einer nun viel größeren Verantwortung für alle am Schulleben beteiligten Personen und Vorgänge, sind neue Aufgabenbereiche hinzugekommen. Diese sind vor allem in außerschulischen Kontexten zu verorten. Jedoch auch an diese Aufgaben, die viel Zeit in Anspruch nehmen, habe er sich bereits etwas gewöhnt, sodass Julian Anselm, Vater von drei Kindern, auch zuversichtlich sei, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die derzeit noch nicht immer harmonisch gelinge, zukünftig besser zu meistern. Um dies leichter zu erreichen, fehle noch eine wichtige Person in seinem Team: seine Nachfolgerin oder sein Nachfolger. In Bezug auf die freie Stelle der stellvertretenden Schulleitung, wünsche sich Schulleiter Julian Anselm eine Person, mit der er sehr gut im Team zusammenarbeiten und sich gegenseitig ergänzen könne, ähnlich wie zwei Zahnräder, die ineinandergreifen. Wer welche Aufgabenbereiche dabei übernehmen werde, um im Schulleitungsteam gut zu harmonieren, sei zwar grundsätzlich im Geschäftsverteilungsplan beschrieben, jedoch bleibe die Feinabstimmung noch offen, erklärte der Schulleiter Julian Anselm, da sie von den Talenten, Vorwissen und Expertisen, die sie beide mitbringen, abhängig sei. Mit den zusätzlichen Aufgabenbereichen und der großen Verantwortung, die Julian Anselm nun als Schulleiter trägt, hat er bisher noch keine Zeit gefunden, in das größere Büro seiner Vorgängerin umzuziehen. Dies sei aber auch nicht schlimm, erklärte er im Interview, da er sich aktuell noch sehr wohl in seinem bisherigen „Kinderzimmer“ fühle, da er einen wunderbaren Blick von dort ins Grüne habe und die Nachbarschule sehen könne. Für den Sommer sei aber der Umzug in das exklusivere Büro geplant, das um einiges größer und komfortabler für Besprechungen sei. Doch auch dann, sagte er lachend mit einem Augenzwinkern, werde die „Elfenbeinhöhle“ immer für jedermann offenstehen. Auch für die Zukunft nimmt der Schulleiter Julian Anselm sich vor, so oft wie möglich ins Lehrerzimmer zu kommen, wo er immer gern sei. „Mir ist es wichtig auch weiterhin mit dem Kollegium in Kontakt zu sein. Gerade weil sich unsere Arbeitszusammenhänge so deutlich unterscheiden, ist es erforderlich, nicht den Kontakt zur schulischen Wirklichkeit im Kollegium zu verlieren, denn das wäre wirklich kontraproduktiv für mein Leitungshandeln.“ Eine besondere Herausforderung stelle hier den Kontakt zu den Außenstellen Beuel und Röttgen zu halten dar, die leider etwas außerhalb liegen, sodass es nicht so leicht sei, gerade mal im Lehrerzimmer bei Kolleginnen und Kollegen vorbeizuschauen. Ferner liegt es ihm am Herzen auch weiterhin noch im Fach Deutsch mit ein paar Stunden im Unterricht eingesetzt zu bleiben. Im Interview betonte Julian Anselm, dass die Schule nicht eine einzelne Person wie ihn brauche, sondern ein geschlossenes Kollegium, das sich gemeinsam auf den Weg mache und einen vereinbarten Plan verfolge. Daher möchte Schulleiter Julian Anselm bereits eingeschlagene Wege weitergehen und dabei notwendige Entwicklungen und Reformen gemeinsam mit den Gremien vorantreiben und ausbauen. „Wir nehmen den Faden auf“. Daher bleiben die Digitalisierung, die Internationalisierung und der Ausbau des Unesco-Profils am RWB weiterhin auf seiner Agenda als Prioritäten bestehen. Als Ziel wünscht sich Schulleiter Julian Anselm, dass mehr Personen, sowohl Schülerinnen und Schüler als auch Lehrerinnen und Lehrer, aktiv in die Schulentwicklung eingebunden werden und durch ihr zielgerichtetes Engagement zeigen, wie Schule am RWB gelebt wird. „Das Wirken der Schule sollte nach innen und nach außen noch sichtbarer, aber auch verbindlicher und dadurch effizienter werden.“ Auf sich selbst bezogen, aber auch hinsichtlich der Entwicklung der Schule, möchte der neue Schulleiter seinem Motto „Unterschiede anerkennen – Gemeinsamkeiten betonen“ treu bleiben: In der gefühlt immer schnelleren Aneinanderreihung von Krisen, gesellschaftlichen und schulischen Herausforderungen sowie den daraus entstehenden Reflexen werde es immer wichtiger, reflektierend innezuhalten und Perspektiven anderer wahrzunehmen und zu würdigen. Das Akzeptieren von Sachzwängen mit dem Aushandeln unterschiedlicher, teils divergierender Anliegen zu vereinbaren, empfindet Julian Anselm als Chance und Herausforderung zugleich und letztlich gebiete das die Leitung eines großen Berufskollegs wie dem RWB in all seiner Vielschichtigkeit ohnehin. Für die schulische Arbeitsebene wünscht sich Julian Anselm daher eine sachlich-konstruktive Diskussionskultur, in der weder vorschnelle, allzu einfache, Lösungen noch redundante Abstimmungen und Diskussionen den Alltag bestimmen. Woher unser junger Schulleiter all seine Energie schöpft? Er liebt seinen Job und seine Familie gibt ihm weitere Kraft, auch schwierige Zeiten zu meistern. Zudem ist er großer FC-Fan und spielt selbst in der Freizeit Basketball, auch wenn er lachend zugibt, die besten Zeiten schon etwas länger hinter sich zu haben. Besuche von Metal- und Punk-Konzerten helfen ihm ferner, seine Balance und einen Ausgleich zur Arbeit zu finden. Bei seiner neuen Aufgabe wünscht ihm das RWB viel Erfolg! Artikel verfasst von Anne Sprißler, Pressearbeit am RWB